Paderborner Squash Club ist Deutscher Mannschaftsmeister der Herren 2024

Krefeld – Der Paderborner SC ist Deutscher Mannschaftsmeister der Herren 2024: In einem hochspannenden und dramatischen Finale entthronten die Ostwestfalen den letztjährigen Meister Black & White RC Worms mit 3:1 Matches. Die Entscheidung über die diesjährige nationale Mannschaftsmeisterschaft der Herren fiel erst im fünften Satz im Spiel an der Position drei: Simon Rösner gewann diesen letzten Durchgang hauchdünn für Paderborn mit 12:10 gegen Yannik Omlor (Worms) und holte so die Meisterschaft in die Stadt an der Pader in Nordrhein-Westfalen.

Der Paderborner SC hat es wieder einmal geschafft: In der Turnhalle Krefeld wurde die deutsche Mannschaftsmeisterschaft 2024 geholt – Bild: Steve Cubbins

An Position vier legte Tobias Weggen für den Paderborner SC vor: Nach Auftaktsatzgewinn mit 11:9 musste Weggen jedoch zunächst den Ausgleich hinnehmen (7:11). Durch den dritten sehr knappen und spannenden Durchgang fand Weggen zurück auf die Siegerstraße: Er holte den Ball aus vielen Ecken und verwandelte seinen dritten Satzball zum 14:12. Am Ende hatte Weggen mit 11:7 im vierten Durchgang die Nase vorne und brachte so Paderborn mit 1:0 in Führung. „Das war ein zäher Arbeitssieg für mich. Ich habe versucht Jens gut zu bewegen. Das hat dann ganz gut geklappt. Er kann nämlich technisch sehr gut mit dem Schläger umgehen!“, kommentierte Weggen.

Tobias Weggen (li) gewinnt in vier Sätzen gegen Jens Schoor – Bild: Steve Cubbins

Im folgenden Spitzenspiel an Position 1 diktierte Paderborns‘ ägyptischer Weltranglisten-14. Aly Abou Eleinen das Spielgeschehen über weite Strecken: Dabei holte er einen zügigen ersten Satzgewinn mit 11:4, ehe sein französischer Kontrahent Sébastien Bonmalais in Wormser Diensten ausgleichen konnte. Beide Folgeabschnitte gingen dann jedoch an Eleinen und schließlich machte dieser zum Endstand von 11:4, 6:11, 11:5, 11:7 aus seiner Sicht dann den Deckel drauf zur 2:0 Führung für den Paderborner SC. Dabei konnte Bonmalais zuvor noch drei Matchbälle von Eleinen abwehren, ehe dieser dann den vierten erfolgreich verwandelte. „Ich konnte heute einen guten Mix zwischen geduldigem Spiel und eigenem Angriff finden“, sagte Eleinen zu seinem Sieg für den Paderborner SC.

Aly Abou Eleinen und Sébastien Bonmalais – Bild: Steve Cubbins

Das dritte Spiel dieses Finalduelles ging in drei Sätzen an den Schotten Greg Lobban (Nr. 17 der Weltrangliste). Er gewann an Position zwei am Ende klar mit 14:12, 11:2, 11:4 gegen den Schweizer Dimitri Steinmann (Nr. 23 der Weltrangliste) und bewies so seine leichte Favoritenrolle aufgrund der geringfügig besseren Weltranglistenplatzierung. Dadurch konnte Lobban für seine Wormser Mannschaft auf 1:2 Matches verkürzen. Nach Sätzen stand es aus Sicht von Worms nun 5:6. Damit stand fest, dass erst das vierte Match die Entscheidung bringen wird. „Ich bin immer glücklich, wenn ich für mein Wormser Team einen Sieg beisteuern kann!“, sagte Sieger Lobban nach dem Matchgewinn.

Greg Lobban (li) hatte Dimitri Steinmann gut im Griff – Bild: Steve Cubbins

Und dieses vierte Match an Position drei hatte es in allen Belangen in sich: Zunächst beherrschte Simon Rösner (frühere Nr. 3 der Welt / Dezember 2019) das Spielgeschehen über weite Strecken und sicherte sich so die beiden ersten Durchgänge. Doch beim Stand von 9:9 im dritten Satz gelangen Omlor sowohl der Gewinn einer sehr langen Rallye als auch die Verwandlung des folgendes Satzballes zum 11:9. Diesem weiterhin hohen Tempo schien Rösner in Satz vier Tribut zollen zu müssen und verlor diesen mit 4:11 recht deutlich. Kein Nachlassen im Tempo und sehr intensive Rallyes bestimmten das Spielgeschehen auch im finalen Durchgang: Omlor und Rösner schenkten sich keinen Zentimeter und fighteten eindrucksvoll um jeden einzelnen Punkt. Immer wieder übertrumpften sich beide Mannschaften in den Pausen zwischen den Ballwechseln mit lautstarken Anfeuerungszwischenrufen für Rösner und Omlor. In einem für das Publikum höchst unterhaltsamen und spannenden Duell wurde beste Werbung für den Squashsport gezeigt. Beim Punktestand von 10:8 für Omlor konnte dieser beide Matchbälle nicht nutzen – beide Rückschläge blieben im Tinbrett hängen. Rösner bekam dadurch wieder Aufwind und gewann beide weiteren Punkte und auch das Match – Paderborn wurde zum 19. Mal Deutscher Mannschaftsmeister der Herren!

„Auch wenn ich schon im Winter meiner Karriere bin, bin ich immer da, wenn Paderborn mich braucht! So ist es seit vielen Jahren schon gewesen. Natürlich wird irgendwann der Tag kommen, wo mein Präsident sagt, dass jemand jüngeres kommen sollte für mich. Aber bisher kam dieser Tag noch nicht. Ich versuche auch in der deutschen Nationalmannschaft noch so lange wie möglich zu spielen!“, kommentierte Rösner seine sehr intensive Begegnung mit Yannik Omlor.

Simon Rösner (re) und Yannik Omlor zeigten ein sehr spannendes und sehenswerte Squashmatch – Bild: Steve Cubbins

„Wir freuen uns sehr über unseren Deutschen Mannschaftsmeistertitel bei den Herren. Der anstrengende Lohn, den wir betrieben haben, wurde letztendlich belohnt. Die Balance-of-Power – Regelung stellt das eine oder andere Mal doch eine Herausforderung dar. Unser Spitzenspieler Aly Abou Eleinen hat heute eine super Performance hingelegt. Unsere Schweizer neben den ganzen anderen Deutschen gehören mittlerweile zum festen Inventar. Sportwerk Hamburg war im Halbfinale schon sehr hart zu knacken. Das heutige Finale war natürlich sehr dramatisch. Dimitri hat es versäumt, nach der 6:2 Satzführung für uns den Sack auch zuzumachen. Bei Simon dachte ich nach Verlust des dritten Satzes, dass das heute ganz eng wird. Aber es war eine reine Willensleistung von ihm. Yannik hat jedoch sehr gut gespielt. Vielleicht war es auch ein wenig noch Respekt vor dem Squashspieler Simon Rösner, warum es am Ende für Yannik hauchdünn nicht gereicht hat. Das Duell gegen Worms war auf voller Augenhöhe. Der letzte Satz war schon echt ziemlich geil. Es ging immer wieder hin und her. Mit dem knappsten aller Ergebnisse Deutscher Meister zu werden ist schon etwas Besonderes. Wir gehen nun gut gerüstet in den anstehenden Europapokal im englischen Roehampton Anfang September, wo wir es dem Gastgeber schwer machen wollen!“, sagte Andreas Preising, 1. Vorsitzender des Paderborner Squash Clubs.

„Wir haben mit der Endrunde eine sehr schöne Veranstaltung bei uns in der Turnhalle Krefeld gehabt. Das Finale war an Spannung nicht mehr zu überbieten. Ich möchte mich bei meinem gesamten Team für die tolle geleistete Arbeit bedanken. Wir haben die Endrunde in diesem Jahr zum zweiten Mal hintereinander ausgerichtet. Etwas anders war es jedoch in diesem Jahr: Einerseits hatten wir dieses Jahr leider kein eigenes Team mit von der Partie, was natürlich schade ist, aber dennoch war es dadurch dieses Mal etwas entspannter für mich als im vergangenen Jahr! Die Endrunde verlief ansonsten relativ entspannt. Vermutlich aufgrund des Termins mit kollidierenden Ferien war die Zuschauerzahl allerdings nicht so hoch wie beim letzten Mal. Ich bin insgesamt sehr zufrieden“, sagte Michael Mühlbacher für das große Turnhalle Krefeld – Organisationsteam vor und hinter den Kulissen.

„Zunächst herzlichen Glückwunsch an den Paderborner SC zum Gewinn des Deutschen Mannschaftsmeistertitels der Herren 2024. Wir haben hier in der Turnhalle Krefeld eines der spannendsten Finals einer Endrunde in der Geschichte der DSL erleben dürfen. Danken möchte ich Michael Mühlbacher stellvertretend für das Turnier-Orga-Team hier in Krefeld, meinem DSL-Team mit Co-Vorsitzendem Johannes Wessela, Christian Wucherer für die Spielleitung in der ganzen Saison sowie Lennard Jessen für die DSL-Medienarbeit. Steve Cubbins und Christian Lortat haben drei Tage lang hier in Krefeld für super Bilder gesorgt – dafür auch euch vielen Dank. Ganz besonders großer Dank geht auch an Michael Zehe für sein jahreslanges Engagement im Squashbereich mit dem Unternehmen ROWE. Ebenso danke ich der Firma Dunlop sowie allen weiteren DSL-Partnern. Nach der Endrunde ist jedoch vor der Endrunde: Wir freuen uns jetzt bekanntzugeben, dass die nächste Endrunde im kommenden Jahr 2025 im Saarland stattfinden wird, genauer gesagt in Saarbrücken! Das genaue Datum wird noch festgelegt“, sagte Peter Schmidl, 1. Vorsitzender der DSL.

Alle Ergebnisse der Bundesliga-Endrunde 2024.